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Mittwoch, 03 April 2019 08:40

Künstlerin löst Bilderlager auf

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Gebürtige Zevenerin Gabriele Schnars möchte am 7. April an die 80 Werke in Nartum verkaufen

Bericht aus der Zevener Zeitung vom 3.4.2019 von Sophie Stange

Ihre Kunstwerke wurden bereits an vielen Orten in Deutschland und in Kalifornien präsentiert: Nun möchte die in Zeven geborene Künstlerin Gabriele Schnars an die 80 davon verkaufen. Die 55-Jährige löst ihr externes Bilderlager auf und lädt Interessierte zu einer großen Werkschau mit Verkauf am Sonntag, 7. April, von 10 bis 18 Uhr in die Mulmshorner Straße 11 nach Nartum ein.

„Man taucht schon ganz schön in Erinnerungen ein, wenn man das Ganze jetzt wieder sichtet“, sagt Gabriele Schnars und deutet auf die vielen Bilder, die sich nun vor ihr im Raum befinden. In Nartum ist die Künstlerin aufgewachsen, in Zeven hat sie ihr Abitur absolviert und in Karlsruhe hat sie Malerei und Grafik an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste studiert. Viele ihrer Bilder, die seither entstanden sind, hat sie in ihrem Elternhaus unter dem Reetdach gelagert.

Da das Haus jedoch mittlerweile verkauft wurde, muss sie nun auch ihr Bilderlager auflösen. In ihrem Atelier in Berne (Landkreis Wesermarsch), wo Schnars seit 1995 tätig ist, ist nicht genügend Platz für ihr in Nartum eingelagertes Lebenswerk.

In ihrer Studienzeit hat sich die Künstlerin mit kühlen Interieurs, also mit Bildern von Küchen, Badezimmern oder auch Heizungskörpern beschäftigt, auch Landschaftsbilder weckten ihr Interesse. Vor allem drei Tannen tauchten immer wieder in ihren Bildern auf.

Das hat auch einen Grund: „In meiner Kindheit gab es eine Sandkuhle ‚Die drei Tannen‘, das war ein Gebiet, wo man hingeradelt ist, da war man schon so ein Stück autark. Das war als Kind manchmal auch etwas gruselig und bedeutete gleichzeitig ein Stück Freiheit“, erinnert sich die Künstlerin. In vielen Bildern hat Gabriele Schnars diese Tannen weiterverarbeitet: so unter anderem in „Tannen im Süden“, „Die drei Tannen“ oder „Tannen am Abgrund“.

Immer wieder versuchte sie sich auch an Selbstporträts. Sie beschreibt diese Art der Malerei als ein „eigenkritisches sich selber durchleuchten“. Aus diesem Grund stehen diese Porträts am Sonntag als Einzige nicht zum Verkauf.

Als Gabriele Schnars viel im Ruhrpott unterwegs war und dort ihre Werke ausstellte, beschäftigte sie sich mehr und mehr mit informeller Kunst. Auch die Amerikaner haben ihre abstrakte Malerei geliebt, wie sie sagt – über zehn Jahre lang arbeitete sie mit einer Galerie aus Kalifornien zusammen. Doch nach dem Anschlag auf das World Trade Center im Jahr 2001 ebbte dort das Interesse an europäischer Kunst enorm ab, sagt Schnars.

Ihre Motive malt die 55-Jährige aus ihrer Erinnerung: „Ich bin keine Draußen-Malerin“, sagt die gebürtige Zevenerin und lacht. In ihren Werken aus Acryl finden sich auch andere Materialien wieder wie beispielsweise Quarzsand oder Pergamentpapier. „Ich mag das Haptische und wenn es Struktur hat.“

Mehrere Wochen ist Gabriele Schnars mit einem Bild beschäftigt, meist malt sie an zehn Werken gleichzeitig, wie sie erzählt. Wenn sie an den Verkauf denkt, dann schwingt auch etwas Wehmut mit. Schließlich verbindet sie mit jedem ihrer Werke eine bestimmte Zeit. „Doch ich habe schon immer vom Verkauf gelebt. Ich freue mich, wenn sie irgendwo unterkommen und sich jemand darüber freut“, sagt die 55- Jährige mit Blick auf den kommenden Sonntag.

Dann macht sie sich wieder an die Arbeit: Sie holt die restlichen Bilder vom Dachboden, schwelgt kurz in Erinnerung und sucht einen schönen Platz im Raum, um sie für die Werkschau in Szene zu setzen.

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