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Dienstag, 24 Dezember 2019 17:21

Es geht weiter mit der Stiftung

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Die Literaturnachmittage im Haus Kreienhoop werden auch im kommenden Jahr in Zusammenarbeit mit dem Touristikverband TouROW fortgesetzt. Neben Stiftungs-Geschäftsführerin Dr. Kathrin Möller-Funck (Foto) lesen die Gästeführerinnen Irmela von Lenthe und Alinda van der Vooren-Tralau abwechselnd aus Werken Kempowskis vor. Die Termine wurden bereits festgelegt. Die Literaturnachmittage im Haus Kreienhoop werden auch im kommenden Jahr in Zusammenarbeit mit dem Touristikverband TouROW fortgesetzt. Neben Stiftungs-Geschäftsführerin Dr. Kathrin Möller-Funck (Foto) lesen die Gästeführerinnen Irmela von Lenthe und Alinda van der Vooren-Tralau abwechselnd aus Werken Kempowskis vor. Die Termine wurden bereits festgelegt. Jung

Konzertreihe im Haus Kreienhoop wird eingestellt – Lesungen und Literaturnachmittage bleiben

Bericht aus der Zevener Zeitung vom 24.12.2019 von Joachim Schnepel

Die gute Nachricht vorweg: Es geht weiter mit der Kempowski-Stiftung Haus Kreienhoop. Wenn auch in etwas abgespeckter Form. So wird die Konzertreihe im Haus Kreienhoop eingestellt, während die Lesungen und Literaturnachmittage bleiben. Das teilte Dr. Kathrin Möller-Funck, Geschäftsführerin der in Nartum ansässigen Stiftung, jetzt bei einem Pressegespräch mit.

Am 12. August verstarb Hildegard Kempowski, die Ehefrau von Walter Kempowski, im Alter von 84 Jahren. Sie galt als Gesicht und gleichzeitig Motor der Kempowski- Stiftung, in der sie auch den Vorsitz hatte: Bodenständig, sozial eingestellt, den Menschen zugewandt. Und sie hielt mit ihrer Meinung nie hinterm Berg.

Gleichzeitig war es Hildegard Kempowskis vornehmstes Anliegen, das Erbe ihres im Oktober 2007 verstorbenen Mannes weiter zu hegen und zu pflegen, nicht zuletzt durch ihre regelmäßigen Lesungen aus dem Werk Walter Kempowskis, aber auch durch viele andere Aktivitäten und Veranstaltungen, wie die klassischen Kammerkonzerte im Haus Kreienhoop mit renommierten Interpreten und jungen Berufsmusikern. Diese Reihe allerdings, so Kathrin Möller-Funck, wird im kommenden Jahr eingestellt.

Zu den Gründen befragt, ließ sie so viel verlauten: „Es gibt zuviel Konkurrenz, und man muss auch mal wirtschaftlich denken.“ Damit spielte die Rostockerin unter anderem auf die neue Reihe „Weltklassik am Klavier“ in Zeven an, die sich an einen ähnlichen Interessentenkreis wendet wie die Kammermusikabende bei Kempowski. Und man wolle sich ja nicht gegenseitig die Zuhörer wegnehmen. So kam es in der Vergangenheit schon des Öfteren zu Terminkollisionen und -überschneidungen beider Veranstaltungsreihen. Also wird jetzt ein Schlussstrich gezogen. Die letzte Konzertveranstaltung bei Kempowski fand im Herbst statt. Sollte sich künftig Bedarf ergeben, kann die Reihe auch jederzeit wieder aufgenommen werden, so Kathrin Möller-Funck.

Aber es gibt auch eine Fast-Premiere: Die Kempowski-Stiftung beteiligt sich erstmals nach vielen Jahren 2020 wieder an der Veranstaltung „Kultur-Land-Kultur“, wie Kathrin Möller-Funck mitteilte. „Wissen, Wandern, Kinder, Kuchen“, so das Motto der geplanten Veranstaltung, die Mitte Mai kommenden Jahres stattfinden wird.

2009 war das schon mal der Fall, da war Kathrin Möller- Funck neu im Amt. Jetzt will man die Teilnahme an „Kultur-Land- Kultur“ wieder aufleben lassen. Es wird ein Tagesprogramm geben. Näheres ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt.

Was jedoch feststeht: Die Lesungen wird es weiter geben und auch die Literaturnachmittage in Zusammenarbeit mit dem Tou- ROW. Die Termine wurden bereits festgelegt. Die beiden zertifizierten Gästeführerinnen Alinda van der Vooren-Tralau und Irmela von Lenthe werden die Lesungen im Wechsel vornehmen und die Veranstaltungen begleiten, der Ablauf bleibt im Wesentlichen gleich.

Es beginnt mit einer Kaffeetafel im „Nartumer Hof“ und einer Einführung in Leben und Werk Walter Kempowskis. Im Anschluss begeben sich die Teilnehmer des Literaturnachmittages gemeinsam zum Haus Kreienhoop, der Wohn- und Arbeitsstätte Walter Kempowskis, um dort einer Lesung aus seinem Werk zu lauschen

Gelegentlich kann es auch vorkommen, dass Kathrin Möller- Funck oder ein Freund und Weggefährte Kempowskis die Lesung übernehmen. Das Gesamtpaket ist für vergleichsweise günstige 25 Euro pro Person erhältlich. Näheres erfährt man auch auf der Homepage www.literturnachmittage. de. Fixtermin ist jeweils der erste Mittwoch im Monat, beginnend ab März.

Was es auch weiter geben wird, sind öffentliche Lesungen. Vorgesehen sind zwei bis vier Termine pro Jahr. „Ich bin gerade dabei, die Autoren anzufragen“, so Möller- Funck. Und sie verriet eine mittlere Sensation: „Vielleicht haben wir im nächsten Jahr sogar eine Literatur-Nobelpreisträgerin hier, das müssen wir mal schauen.“

Näheres ließ sie sich nicht entlocken, nur so viel: „Ich sammele gerade Termine.“ Auf jeden Fall werde es auch wieder eine wissenschaftliche Nachwuchstagung geben, kündigte sie an. Dann werden Literaturwissenschaftler über Werke Kempowskis diskutieren. Übrigens: Am 14. Dezember wurde in Rostock die Ausstellung: „Walter Kempowski. Ich möchte Archiv werden“ eröffnet. Sie läuft noch bis 22. März 2020.

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Frank Jagels