Entwicklung des Dorfes bis in das 19. Jahrhundert

Mündlich überlieferte Legenden unserer Vorfahren besagen, dass der Ort ursprünglich nur aus drei Häusern bestand, die sich um einen Edelhof gruppierten. Mit der Zeit bauten sich immer mehr Leute an. Jeder neue Bauer musste den Meierbrief einlösen, ferner hatte jeder Bauer von allem den 10. Teil an den Edelhof abzugeben. Nur zwei Bauern sollen hiervon ausgenommen gewesen sein, die heutigen Grundstücke Grabau und Helmers.



Als das Dorf größer wurde, sei Nartum mit einem Ring aus Schlagbäumen umgeben worden, die alle Wege, welche von und zum Dorf führten, absperrten. Nur gegen ein Entgelt wurde der Weg freigegeben. So trägt noch heute der Hof am Weg nach Steinfeld den Namen “Tölners Hus”.  

Landwirtschaft prägte die Lebensumstände des Dorfes. Die Höfe hielten als Einnahmequelle große Schafherden, selten waren mehr als 2 bis 3 Schweine, Pferde oder einige Kühe auf den Höfen. Der Ertrag aus der Landwirtschaft reichte zum Überleben, Reichtümer wurden jedoch nicht erwirtschaftet.

Bis in das 19. Jahrhundert hielt sich das Ordnungsprinzip der Abhängigkeit von den Grundherren. Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung lebten Haupt- und Nebenberuflich von der Landwirtschaft.

Durch die Ablösegesetze von 1831 und 1833 wurde es den Bauern ermöglicht, sich durch Zahlung eines Ablösebetrages in immenser Höhe von dem Lehen zu befreien und das Land wieder selbst in Besitz zu nehmen. Die Ablöse der insgesamt 41 Nartumer Höfe erfolgte um 1850.