Es gibt zunehmend Menschen, die – wie einige Rheinländer dem Karneval – dem alljährlichen Weihnachtsrummel entfliehen wollen. Wer es allerdings ein wenig besinnlich haben wollte, in Nartum wäre er an diesem Abend gut aufgehoben gewesen. Beschaulich war es, kein kommerzieller Budenzauber. So hatte es der Veranstalter, der Mühlen- und Heimatverein gewollt. Im Mittelpunkt stand die stattliche Nordmanntanne, gestiftet von Nordflora aus Mulmshorn.
Und was wäre eine Vorweihnachtsstimmung ohne Kinder, den Weihnachtsmann und Chorgesang. Nartum hat da ja mit seinem Chor Jesowieka etwas zu bieten. Bekannte Adventslieder, in eigenen Varianten gesungen, klingen weihnachtlich schön. Der Nartumer Chor unter Leitung von Martina Parkes, Sängerin der Bremer Oper, ist schon etwas Besonderes. Da hätte man gern noch etwas länger zugehört, doch die lieben Kleinen waren etwas ungeduldig, schließlich wurde ja der Weihnachtsmann erwartet.
Auch wenn zum Schluss „Leise rieselt der Schnee“ gesungen wurde, es half nichts – wieder einmal kam der Weihnachtsmann ohne Schlitten über die grüne Wiese gestapft, zur alten Mühle, dort wo auf rustikalen Strohballen die Kinder warteten. Warten, wer kann das schon in Ruhe, also wurde schon mal drauflos geplappert. Damit war jedoch abrupt Schluss, als der „alte Herr“ im roten Mantel und mit dem weißen Bart zur Tür hereinkam. Mucksmäuschenstill war es plötzlich, und natürlich waren alle das Jahr über ganz artig gewesen.
Der Weihnachtsmann wollte das mal glauben, legte die Rute gleich beiseite und las eine Adventsgeschichte vor. Dem kleinen Engel Benedikt wird ein Traum erfüllt. Er darf mit dem Weihnachtsmann zu den Kindern auf die Erde, wo er einem Jungen eine besondere Freude bereitet.
Eine kleine Freude in kleine Tüten verpackt hatte auch der Nartumer Weihnachtsmann mitgebracht. Da stellte man sich doch gern brav an, es war ja für jeden etwas dabei. Schnell verging so die Zeit und ein anderes Wesen, der Sandmann, wartete.