Samstag, 02 Juni 2018 14:08

Szenen einer Ehe in Nartum

Geschrieben von
Artikel bewerten
(0 Stimmen)
Angelika Klüssendorf, hier bei einer früheren Lesung, schildert in ihrem Roman „Jahre später“ die Liebe zweier radikaler Einzelgänger. Angelika Klüssendorf, hier bei einer früheren Lesung, schildert in ihrem Roman „Jahre später“ die Liebe zweier radikaler Einzelgänger. PR

Die Anatomie einer toxischen Partnerschaft – Lesung mit Angelika Klüssendorf im Haus Kreienhoop

Bericht aus der Zevener Zeitung vom 2.6.2018 von Joachim Schnepel

Die Kempowski-Stiftung Haus Kreienhoop lädt für den kommenden Montag, 4. Juni, zu einer Lesung mit Angelika Klüssendorf ein. Beginn der Veranstaltung ist um 20 Uhr. Karten gibt es an der Abendkasse.

Mit den Romanen „Das Mädchen“ und „April“ – beide auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis – schrieb Angelika Klüssendorf die Geschichte einer starken jungen Frau, die ihren Weg geht unter widrigen Umständen.

„Jahre später“, der dritte Band der Reihe, erzählt nun von der intensivsten, aber auch zerstörerischsten Beziehung des erwachsenen Mädchens April – ihrer Ehe. Bei einer Lesung lernt sie einen Mann kennen, der April zunächst durch seine dreist raumnehmende Art auffällt. Es ist nicht Sympathie, die sie zusammenführt.

Es ist eine andere Form der Anziehung: Intensität. Angelika Klüssendorf erzählt, wie eine Liebe zwischen zwei radikalen Einzelgängern entsteht, die beide mit ihren eigenen Mitteln versuchen, ins Soziale zu finden und zu sich selbst. Es ist eine Geschichte von der Bereitschaft, sich zu öffnen, von glühender Gemeinsamkeit, aber auch den unaufhaltsamen Fliehkräften, die das Paar auseinandertreiben. Ohne jemals Partei zu ergreifen oder seine Figuren zu denunzieren, entwickelt „Jahre später“ die Anatomie einer toxischen Partnerschaft.

Gelesen 2928 mal