Freitag, 18 September 2015 06:19

Seemannsgarn und maritimes Flair auf dem Dorf

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Festrede zum Hafengeburtstag

Ahoi Ihr Leichtmatrosen und Klabautermänner, liebe Nartumerinnen und Nartumer und alle Liebhaber des maritimen Flairs.

Am 19. September feiern wir unseren vierten Hafengeburtstag und freuen uns auf Euer Erscheinen. Auch in diesem Jahr werden die Feierlichkeiten von einem Fernsehteam begleitet. Nach wie vor können wir uns nicht erklären, warum die Medien so ein „Aufhebens“ um unseren Verein machen. Scheinbar haben wir einen Nerv getroffen, der viele Menschen anspricht oder berührt. Wie auch immer, wir werden ein tolles Fest zelebrieren, was Ihr so noch nicht erlebt habt. Tummelt Euch unter unsere Gäste, taucht ein in die Ergründung der Muschelbänke und genießt die Seefahrerromantik. Nutzt die Zeit zum Austausch von Seemannsgarn und findet neue Freunde. Wir hoffen für uns alle, dass wir noch viele, viele Jahre unseren Hafengeburtstag so unbekümmert auf dem „Trockenen“ feiern können und wünschen Euch allen stets eine handbreit Sand unter’m Kiel.

Eure Hafenmeisterei, gez. Hans-Dieter Stemmann

Grußwort der U-Boot-Freunde Oberegg

Auf Seerohrtiefe durch den A7 Kanal
Am Samstag den 19.09.2015 werden wir aus unserer U-Boot-Werft Dreher, Blohm & Voss in Oberegg auslaufen und uns auf dem Seeweg nach Nartum durchschlagen.
Wir, dass sind die bärtigen Männer der 1. Bayerische U-Boot-Flottille, die U-Boot-Freunde-Oberegg, Oberegg, ein Ortsteil , welcher zu der sympathischen Gemeinde Wiesenbach gehört. Mitten in Süddeutschland, in Westbayern im Herzen der Region Schwaben, zwischen der Donau und den Alpen gelegen, da finden Sie uns. (ca. 1000 Einwohner / 500m über NHN)
Anfang Juni 2006 startete eine kleine Gruppe Motorradfahrer einen Ausflug zu unseren eidgenössischen Nachbarn um unseren Kameraden Willi in seinem Berggasthaus Beverin auf 1800m zu besuchen. Das schlechte Wetter zwang die Kameraden dazu beim Willi zu verweilen. Die zu meist flüssigen örtlichen Spezialitäten und der Film „Das Boot“ inspirierten die „Künstler“ zu dem Gästebucheintrag:
Von nun an war es in unseren Köpfen und da es in Bayern noch keine U-Bootflottille gab konnten wir das so nicht stehen lassen und gründeten die U-Boot-Freunde-Oberegg.
Seither haben sich die Kameraden bei einigen Feindfahrten als echte Männer bewiesen und sich sehr tapfer allen Herausforderungen gestellt. Wir sind besonders Stolz darauf, das alle bisherigen Zielgebiete sich freuen würden, wenn wir wieder mal zu Ihnen auf Feindfahrt kämen.
Und genau das ist auch unser Ziel für die Feindfahrt zum Hafengeburtstag auf Nartum.
Auch für uns eine ganz besondere Fahrt, weshalb sie erstmalig Freundfahrt heißt.

Rückblick über die kurze und ereignisreiche Geschichte des Hafenvereins Nartum

Es ist schon einige Jahre her, als sich zwei Nartumer Bürger über das Abschmelzen der Polkappen als Folge des Klimawandels unterhalten haben. In der Theorie hat wohl jeder schon einmal davon gehört. Was aber, wenn der Wasserspiegel wirklich steigt? Wie würde dann die Umgebung aussehen und wo wäre Wasser, wo wäre noch Land? Mit einer Höhe von 36 Metern über NN liegt das kleine Dorf Nartum immerhin höher als die meisten anderen Ortschaften in der Umgebung. Demzufolge würde der Ort irgendwann zu einer Insel werden, stellten die beiden fest. Was dann zu tun wäre, wenn man das Ansteigen des Wassers nicht mehr verhindern kann, überlegten die beiden weiter. Die Antwort auf eine Frage, die viel Vorstellungsvermögen abverlangt, ist ebenso ernst wie humorvoll: Nartum braucht einen Hafen! Die Idee schlummerte noch eine Weile und kam gelegentlich wieder auf. Im Rahmen von „Unser Dorf hat Zukunft“ hat Lars Rosebrock bei der Bereisung mehr oder weniger scherzhaft von den Plänen über den Hafen erzählt. Die Überschrift des Artikels in der Zevener Zeitung lautete daraufhin: „Vom Hünengrab zum Hafen“. So bekam die Idee erneut Wind in die Segel und nahm dann ziemlich rasant Fahrt auf. So wurde im Jahre 2012 der Hafenverein mit 23 Mitgliedern gegründet. Zum ersten und zweiten Hafenmeister wurden Hans Dieter Stemmann beziehungsweise Tobias Schierholz erkoren oder auch „shangheit“. Die beiden erwiesen sich als Volltreffer für diese Posten. Denn sie bauten heimlich das Aushängeschild des Hafenvereins: einen mobilen Leuchtturm, der nach seiner Fertigstellung im Herbst 2012 auf dem ersten Hafenfest präsentiert wurde. Inzwischen zählt der Verein übrigens knapp 100 Mitglieder. Neben der obligatorischen Mitgliederversammlung und dem Hafenfest unternimmt der nicht eingetragene Verein, dem übrigens nur Männer beitreten dürfen, einmal im Jahr eine Studienfahrt. So wurden bereits Hafenrundfahrten und eine Kutterfahrt unternommen, um sich rechtzeitig mit dem Leben an der Waterkant auseinanderzusetzen und entsprechende Vorbereitungen treffen zu können. Im Jahre 2013 meldete sich erstmal das Fernsehen: „Terra Xpress Planquadrat Deutschland“ wollte über den skurrilen Hafenverein berichten. Allerdings wollten die nicht bis zum Hafenfest warten, sondern bereits im Juni tätig werden. So wurde kurzfristig ein Strandvergnügen ins Leben gerufen und für diese Feier erstmals das Hafengelände mit Deich und Strand und Hafenstraße hergerichtet. Das Fest war ein voller Erfolg – und viele Nartumer Bürger und Bürgerinnen unterstützten den Verein dabei. Beim Hafenfest im Herbst kam „Buten un Binnen“ und drehte einen Beitrag, der ebenso gut ankam, wie der von Terra Xpress. Im Jahre 2014 wurde auf dem Hafenfest das erste Wasserfahrzeug auf den Namen „Waterlos“ getauft. Diese Veranstaltung war tatsächlich mal ohne Fernsehen und somit konnte sich die Hafenmeisterei etwas entspannen und Kraft für das darauf folgende Jahr sammeln. Für das diesjährige Hafenfest am Sonnabend, 19. September, hat sich erneut ein Kamerateam von „Buten un Binnen“ angemeldet. Nicht zuletzt wegen des hochgeschätzten Besuchs aus Bayern: Die U-Boot Freunde aus Oberegg. Das 1000- Seelendorf mitten in Süddeutschland im Herzen der Region Schwaben gelegen. Bei einer „trockenen“ Lage von immerhin 500 Meter über NN scheint es umso verrückter, dort einen U-Boot-Verein anzutreffen. Dieser entstand 2006, als eine kleine Gruppe von Motorradfahrern einen Ausflug in das Berggasthaus Beverin auf 1800 Metern unternahm. Aufgrund einer Schlecht-Wetter-Lage wurden die Kameraden regelrecht gezwungen, etwas länger in dem Gasthaus zu verweilen... Und so ergab sich bei den dort angebotenen flüssigen Spezialitäten im Zusammenspiel mit dem Film „Das Boot“ ein Gästebucheintrag mit dem UBoot bei Willi dem Gastwirt und seinen Freunden. Von dem Zeitpunkt an war das U-Boot-Thema in den Köpfen und da es in Bayern bis zu dem Zeitpunkt noch keine U-Bootflottille gab, wurden die Kameraden kreativ und gründeten die „U-Boot- Freunde-Oberegg“. Seitdem ist aus der fixen Idee ein lustiger Verein geworden, der sich regelmäßig zu so genannten „Feindfahrten“ aufmacht. Die Fahrt zum Hafengeburtstag wurde natürlich in eine „Freundfahrt“ umbenannt. Während einer live-Schaltung während der Jahreshauptversammlung des Nartumer Hafenvereins konnten schon einige Details zum Ablauf der Veranstaltung abgesprochen werden, die im Laufe der letzten Monate und Wochen immer mehr zu einem unterhaltsamen Programm verfeinert wurden. So bringen die U-Boot- Freunde eine Live-Band und echte Allgäuer Käse- Spätzle mit. Die Nartumer sind voller Vorfreude dabei, das Hafengelände für den 19. September herauszuputzen. (df)

Hafenfestmit Geburtstagsgästen aus demAllgäu

Das Highlight des Jahres für den Nartumer Hafenverein ist in Sicht: Schon im letzten Jahr haben sich die U-Boot-Freunde aus Oberegg aus dem Allgäu angemeldet. Sie gehen nun wirklich auf große Fahrt und nehmen Kurs auf den Nartumer Hafen. Mit an Bord haben sie die siebenköpfige Live- Bord-Band Grandmothers Groove. Der U-Boot-Smutje bringt echte Allgäuer Käsespätzle mit – und für das maritime Flair sorgen neben dem mobilen Leuchtturm mit Haifischbar und der Casanova auch der Zevener Shanty-Chor Windjammer mit seinen Liedern. Start des Hafenfestes ist um 14 Uhr. Zwischen 14 und 15 Uhr nimmt ein Lotse das U-Boot-Setra- Klasse im Empfang und navigiert es sicher zum Hafengelände, wo es gegen 15 Uhr einlaufen wird. Um 16 Uhr ist der erste Spatenstich des Gezeitenkraftwerks geplant. Um 18 Uhr stehen Reden und Ehrungen auf dem Programm. Spektakulär wird es gegen 19.30 bei der Feuershow. Ebenso heiß wird es dann anschließend im Festzelt mit „Grandmothers Groove“. Die Hafenmeisterei hofft auf unvergessliche Stunden mit ihren Freunden aus Oberegg. An Schlafen ist nicht zu denken, denn gegen 6.30 Uhr gibt es ein stärkendes, norddeutsches Frühstück mit Spiegelei und Co. Danach heißt es dann „Leinen los“ und die U-Boot-Freunde werden wieder Richtung Bayern abtauchen. Das Zelt steht – die Hafenmeisterei freut sich auf ein maritimes Hafenfest. (df)

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