Hafenverein Vorstellung

Sehr geehrte Besucher und Freunde des Nartumer Hafenvereins,

Sie werden sicherlich erstaunt sein, hier auf der Anhöhe in ca. 35 Meter über NN, umfangreiche Vorarbeiten für ein zukünftiges Hafengebiet zu finden.

Doch wieso gibt es hier überhaupt einen Hafenverein und ein Hafengebiet?

Auf diesem Gelände trifft der Nartumer Hafenverein seine Vorbereitungen für die Auswirkungen des Klimawandels und dem damit verbundenen Anstieg der Weltmeere.

Ein kurzer Überblick über die Entstehungsgeschichte des Nartumer Hafenvereins: Es muss im Jahr 2006 gewesen sein, als die beiden Visionäre Uwe Schradick und Frank Cordes bei einer Flasche guten Weines in später Nacht über die Auswirkungen des Klimawandels für den Ort Nartum philosophierten. Es entstand eine grobe Skizze mit Hafenanlagen, Brücken, Containeranlagen, Rotlichtviertel und eben auch einem möglichen Hafengelände.

Während der Teilnahme des Dorfes Nartum an dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ im Jahre 2011 nahm der damalige Mitorganisator Lars Rosebrock bei der Rundfahrt durch den Ort diese Idee wieder auf und verkündete den erstaunten Mitfahrern: „Wir planen schon so weit in die Zukunft, dass hier beim Abschmelzen der Polkappen einmal der Nartumer Hafen entstehen soll!“

Nach der Veröffentlichung in der Zevener Zeitung (siehe untenstehenden Bericht) beschlossen die Nartumer beim abschließenden Dorffest, die Idee umzusetzen und einen Hafenverein zu gründen. Die Gründungsversammlung fand am 27. Januar 2012 im Nartumer Hof statt, der seitdem den Namen „Neptuns Inn“ trägt. Da aufgrund der hohen Teilnehmerzahl nicht genügend Elbsegler (Mützen) zur Verfügung standen, wurden kurzfristig Mützenschiffchen ausgegeben. (siehe Foto)

Zum ersten Hafenmeister ist Hans Dieter Stemmann und zum zweiten Hafenmeister ist Tobias Schierholz für zunächst einmal 50 Jahre ernannt worden. Zusätzlich wurden Stefan Petersen zum Zahlmeister, Lars Rosebrock zum Logbuchführer und Lars Brüning zum Deichgrafen ernannt, um das Hafenkommando vollzählig zu machen.

Seitdem ist die Mitgliederzahl des Vereins stetig gestiegen und hat die magische Grenze von 100 Mitgliedern im Herbst 2016 erreicht. Trotz vieler Nachfragen ist die Mitgliedschaft ausschließlich Männern vorbehalten. Weil Frauen, Mädchen, Nichtschwimmer und Landratten im Falle einer notwendigen Evakuierung bei Springfluten oder Tsunamis zu den Erstzurettenden gehören, ist eine Mitgliedschaft der oben genannten Personen im Nartumer Hafenverein leider nicht möglich.

Zum aktiven Vereinsleben gehören neben der Hauptversammlung, die Durchführung des Hafengeburtstages (August/September) sowie die Durchführung von Studienreisen. Diese sind notwendig, um den Matrosen aus Nartum das Gefühl zu vermitteln, wie man sich in Zukunft in einer Hafenstadt zurechtfindet.

Zur Sicherheit der Dorfbewohner wird der Zustand der Deiche vom Deichgrafen überprüft, der regelmäßig auf seinem weißen Ross die Deichkrone abreitet.

Außerdem nimmt der Verein mit seinem mobilen Leuchtturm (einmalig in Deutschland) an verschiedenen Veranstaltungen teil, z. B. Matjesfest in Zeven oder Beachparty in Steinfeld). Auch für private Feiern kann das Unikat gemietet werden.

Seit dem Jahre 2015 verbindet den Nartumer Hafenverein eine enge Verbundenheit mit den U-Boot-Freunden aus Oberegg, die sich auf dem Hafenfest in Nartum im September 2015 die Ehre gaben.

Als verantwortungsvolle Beobachter des Klimawandels sind mittlerweile zahlreiche Fernseh und Radioteams auf den Nartumer Hafenverein aufmerksam geworden. Verschiedene Anlässe der Vereinsaktivitäten sind zum Teil live gesendet worden.

Das im Nartumer Hafen vor Anker liegende Schiff „Casanova“ ist das Nachfolgeschiff der auf Grund gelaufenen und gesunkenen „Waterlos“. Das Schiff ist in einer beispiellosen Aktion aus dem fernen Hatzte (aufgrund des geringen Wasserspiegels) per Tieflader in den Hafen verbracht worden.

Der Mastbaum und der massive Anker sind von Freunden des Vereins gespendet worden und könnten manche Seemannsgeschichte erzählen.

Die Bank vor dem Deich ist vom zweiten Hafenmeister Tobias Schierholz erbaut worden. Hier werden in Zukunft die abgeheuerten Matrosen sitzen und sehnsuchtsvoll den Blick über das weite Meer Richtung Hallig Bockel gleiten lassen.

Traditionsgemäß sind die Urkunden und Insignien der Grundsteinlegung für das Nartumer Gezeitenkraftwerk zu Füssen des Deiches in den Boden eingelassen. Die Fortführung des Baues ist nach Festlegung der Standorte für die Robbenbänke geplant.

Weiterhin in Planung sind das Containerterminal, das Kreuzfahrtterminal, sowie feste Fährverbindungen zwischen Hafengelände und „Neptuns Inn“.

Requisiten für das noch zu errichtende Hafenmuseum und Auswandererhaus können beim Vereinsvorstand abgegeben werden.

Der mobile Leuchtturm wird anlässlich des Hafengeburtstages aufgestellt und leuchtet den nach Hause gehenden Gästen des Nachts heim.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Vereins: www.nartumer-hafen.de

Nartum (Vb/mey). Was passiert eigentlich in Nartum, wenn das Eis an den Polkappen schmilzt und der Meeresspiegel ansteigt? Diese Frage hat die beiden Nartumer Frank Cordes und Uwe Schradick schon vor sechs Jahren beschäftigt. Und im vergangenen Jahr – im Rahmen der Aktion „Unser Dorf hat Zukunft“ – bekam die Idee neuen Anschub. Mit weit reichenden Folgen . . .

hafenwappenAls Lars Rosebrock im Juni 2010 während der Dorfbereisung der Landkreis-Kommission verkündete: „Hier entsteht einmal der Nartumer Hafen“, nahm der Redakteur der Zevener Zeitung diese Idee auf und machte sie über einen entsprechenden Artikel publik. Und so fanden sich bei dem anschließenden Dorffest über ein Dutzend Nartumer bereit, diesen Gedanken weiter zu verfolgen.

Nachdem man nun mit dem 27. Januar 2012 einen geeigneten Termin für die Vereinsgründung gefunden hatte, versammelten sich am vergangenen Freitag vierundzwanzig Nartumer und ein Bewohner der Hallig Bockel im Gasthaus Hoppen, um den Hafenverein Nartum ins Leben zu rufen. In einer Power-Point-Präsentation wurde deutlich gemacht, welche Ortsteile Nartums durch den Anstieg des Meeresspiegels zuerst überschwemmt werden. Eine entsprechende Karte findet man auf der Nartumer Homepage: Unser Dorf hat Zukunft: Hafen.

Da Nartum im Durchschnitt rund 40 Meter über NN liegt, ist allerdings nicht zu befürchten, dass das Dorf ganz versinken wird.

Lars Rosebrock stellte das neu kreierte Vereinswappen vor, das den Stein des Nartumer Hünengrabes nun als Fundament für einen Leuchtturm zeigt („Vom Hünengrab zum Hafen“, Überschrift der ZZ vom 17. Juni 2011).

Nach angeregter Diskussion wurde dann der erste geschäftsführende Vorstand gewählt. Erster Hafenmeister und damit Vorsitzender ist Hans Dieter Stemmann, sein Stellvertreter Tobias Schierholz. Logbuch-Führer wurde Lars Rosebrock, Zahlmeister Stefan Petersen und zum Schutz der Deichanlagen wurde Lars Brüning zum Deichgrafen ernannt. Während des vorzüglichen Matjes-mit-Bratkartoffel-Essens, in der Kombüse des Vereinsmitgliedes Thomas Hoppen zubereitet, wurde über die weiteren Vereinsaktivitäten beraten.

Als erstes wird noch in diesem Sommer eine Helgoland-Fahrt durchgeführt, um einen Erfahrungsaustausch mit Inselbewohnern zu ermöglichen.

Ernster Hintergrund

hafenvereingruendungDer 7. September wurde als Termin für das erste Hafenfest festgelegt. Auch Themen wie Matjes-Fest oder ein Shantychor wurden zum Thema gemacht. Zum Abschluss der Versammlung war man sich darüber einig, das neben ein wenig Spaß auch ernsthaft über zukunftsweisende Aktionen im Sinne der Weiterentwicklung Nartums nachgedacht werden soll.

 

Im Rahmen des Projektes Unser Dorf hat Zukunft wurde auch der Anstieg des Meeresspiegels genauer unter die Lupe genommen.

Die offiziellen Hochrechnungen über die Veränderung der Umgebung Nartums bei völligem Abschmelzen der Polkappen finden Sie unter Flood Maps.

Geplant ist parallel zur Straße "Am Sonnenwinkel" die Kaimauer zu errichten.

Der Spatenstich für den Bau des Nartumer Leuchturms soll noch in diesem Sommer erfolgen.

Ab dem Jahre 2047 soll ein regelmäßiger Fährverkehr nach Bockel eingerichtet werden.

Strandkorbverleih bei Heiko Schmidt in der Straße "Am Sonnenwinkel".